ROUTE DER “PAZOS” UND DER KAMELIEN

Wenn es in Galizien Bauten gibt, welche uns den Atem rauben können, dann sind es seine Pazos mit ihren prächtigen Gärten.

Die Pazos sind große Herrenhäuser, die die Geschichte von Adligen  im Laufe der Jahrhunderte erzählen und auch, wie diese Charaktere die Zukunft Galiziens bis heute beeinflusst haben. Viele von ihnen haben ihren Ursprung in befestigten Türmen, die typisch für Verteidigungsgebäude sind und im Laufe der Jahrhunderte in palastähnliche Wohnsitze umgewandelt wurden. Am spektakulärsten sind diejenigen, die in der ländlichen Umgebung mit großem Gelände und herrlichen Gärten zu finden sind. Mit dem Fall des Feudalsystems und der Abwanderung der Bevölkerung in die Städte haben sie bis heute unterschiedliche Verwendungszwecke für ihre Erhaltung erhalten. Und viele von ihnen können besucht werden.

Die Pazos sind das Zeugnis einer Lebensweise, die sich auch in den Werken einiger der wichtigsten galizischen Schriftsteller wie Emilia Pardo Bazán, Ramón María del Valle-Inclán oder Gonzalo Torrente Ballester widerspiegelte.

Eine Route voller Geschichte.

Obwohl es im Landesinneren Galiziens auch Pazos gibt, sind die spektakulärsten in küstennahen Gebieten. Auf unserer Route werden wir zwei der bedeutendsten Pazos besuchen, durch die wir einen Teil der Geschichte unseres Landes “der Meigas”, einige seiner wichtigsten Linien und den damit verbundenen wirtschaftlichen Aktivitäten kennenlernen können. Und natürlich auch die imposanten Gärten.

Pazo de Rubianes.

Der Pazo de Rubianes befindet sich in Vilagarcía de Arousa und ist eng mit der Gründung dieser Stadt verbunden. Er ist ein Palastkomplex mit 40 Hektar, welche zwischen Garten, Landwirtschaft und Wald verteilt sind. Innerhalb fallen auch ca. 20 Hektar auf Weinberge vom Typ Albariño. Wir befinden uns möglicherweise auf dem größten Hof im gesamten O Salnés-Tal. Ab dem Jahr 1850 begann an dieser Stelle die Kamelienplantage mit derzeit mehr als 4.500 Exemplaren.

Pazo do Faramelho.

Auf dem Camino Real des portugiesischen Weges nach Santiago liegt der Pazo do Faramelho ganz in der Nähe von Compostela. Sein industrieller Ursprung, die alte „Real Papelera“, macht diesen Pazo in seinem Stil absolut einzigartig. Die Mischung aus französischen Gärten, Industriemühle, Teichen, Pools, einem Fluss, einer Kapelle mit einem wunderschönen Gambino-Altarbild und vielen anderen Schätzen macht einen Besuch des Pazo de Faramelho unverzichtbar und auch überraschend.

Die Kamelie, die Königin der Gärten.

Die Außenseiten der Pazos sind magische Orte. Im Laufe der Zeit wurde der Stein in die Landschaft sowie in die wunderschönen Gärten integriert, und in vielen von ihnen ist die Königin die Kamelie.

In Japan wurde gesagt, dass die Götter, als sie die Erde besuchten, in den Blumen des Kameliums lebten. Und obwohl ihr tausendjähriger Ursprung tatsächlich orientalisch ist, scheint es, dass die Kamelie geboren wurde, um in Galizien zu leben und zu wachsen. Sowohl das Klima als auch die Zusammensetzung des Landes sind ideal für die Bepflanzung, und so können wir Exemplare von beträchtlicher Größe und sehr großer Vielfalt sehen. Mit ihren leuchtenden Farben sind sie die Freude der Gärten in den Wintermonaten und auch ein Symbol Galiziens.

Abfahrt von Santiago / Silleda / Lalín / Rías Baixas